Dienstag, der 12.2.2013
(von Horst-G. Lippold)
Karneval in Rio de Janeiro ist irgendwie wie Karneval in Köln und nicht zuletzt deshalb sind die beiden wohl auch Partnerstädte und mich haben schon fast Heimatgefühle übermannt. Die Menschen laufen kostümiert durch die Strassen, es wird gefeiert, getanzt und gelacht und das Ganze ist teilweise ziemlich anarchistisch und chaotisch. Wie zuhause hat der Karneval auch viel mit trinken zu tun, aber im Gegensatz zu Köln überraschen die Cariocas durch jedwedes Fehlen betrunkener Agression.
Die großen Umzüge im Sambadrom habe ich nicht gesehen, weil mir die Eintrittspreise jenseits von 150 Euro doch etwas überzogen schienen, aber in den einzelnen Stadtteilen gibt es wie in Köln überall Umzüge und feiernde Menschen in und vor den Bars.
Den angenehmen Temperaturen folgend sind die Kostümierungen sehr sommerlich und es genügt im Zweifelsfalle auch ein Bikini bzw. eine Badehose. Bei den Umzügen (Blocos) werden leider anders als in Köln keine Kamelle etc. geworfen, aber die unbedingt erforderlichen Getränke kann man sich leicht bei einem der vielen fliegenden Händler kaufen. Verblüffend war für mich, dass man nicht wie in Köln alle Altersklassen, sondern überwiegend nur junge Leute beim Feiern beobachten kann. Wo sind denn die Älteren?
Bemerkenswert erschien mir auch, dass in den meisten anderen brasilianischen Städten und Regionen der Karneval keine besondere Rolle zu spielen scheint und auch andere Ausländer wie z.B. ein amerikanisches Ehepaar haben im Gespräch ein gewisses Befremden ob des karnevalistischen Treibens geäußert. Das ist ja wie zuhause, wo auch Norddeutsche, Ostwestfalen etc. nichts mit dem Kölner Karneval anfangen können. Na ja, selbst schuld und wie heisst es in Kölle so schön: jeder Jeck es anders.
In dem Sinne: Rio und Kölle alaaf
Horst-G. Lippold