Mittwoch, 13. Februar 2013

17 - Carnavalia no Rio de Janeiro

Dienstag, der 12.2.2013
(von Horst-G. Lippold)

Karneval in Rio de Janeiro ist irgendwie wie Karneval in Köln und nicht zuletzt deshalb sind die beiden wohl auch Partnerstädte und mich haben schon fast Heimatgefühle übermannt. Die Menschen laufen kostümiert durch die Strassen, es wird gefeiert, getanzt und gelacht und das Ganze ist teilweise ziemlich anarchistisch und chaotisch. Wie zuhause hat der Karneval auch viel mit trinken zu tun, aber im Gegensatz zu Köln überraschen die Cariocas durch jedwedes Fehlen betrunkener Agression.

Die großen Umzüge im Sambadrom habe ich nicht gesehen, weil mir die Eintrittspreise jenseits von 150 Euro doch etwas überzogen schienen, aber in den einzelnen Stadtteilen gibt es wie in Köln überall Umzüge und feiernde Menschen in und vor den Bars.

Den angenehmen Temperaturen folgend sind die Kostümierungen sehr sommerlich und es genügt im Zweifelsfalle auch ein Bikini bzw. eine Badehose. Bei den Umzügen (Blocos) werden leider anders als in Köln keine Kamelle etc. geworfen, aber die unbedingt erforderlichen Getränke kann man sich leicht bei einem der vielen fliegenden Händler kaufen. Verblüffend war für mich, dass man nicht wie in Köln alle Altersklassen, sondern überwiegend nur junge Leute beim Feiern beobachten kann. Wo sind denn die Älteren? 

Bemerkenswert erschien mir auch, dass in den meisten anderen brasilianischen Städten und Regionen der Karneval keine besondere Rolle zu spielen scheint und auch andere Ausländer wie z.B. ein amerikanisches Ehepaar haben im Gespräch ein gewisses Befremden ob des karnevalistischen Treibens geäußert. Das ist ja wie zuhause, wo auch Norddeutsche, Ostwestfalen etc. nichts mit dem Kölner Karneval anfangen können. Na ja, selbst schuld und wie heisst es in Kölle so schön: jeder Jeck es anders.

In dem Sinne: Rio und Kölle alaaf
   
        Horst-G. Lippold


 

 







Samstag, 9. Februar 2013

16 - Zum Karneval nach Rio de Janeiro



Samstag, der 09.02.2013
(Daniela Erger)

Auf geht es zum Bus, der uns nach Rio de Janeiro bringt. Gegen halb neun machten wir uns vom Hotel auf zum Busbahnhof. Nicht Gleis 9 ¾ sondern A2 sollte uns dem Karneval näher bringen. Dort angekommen stellten wir fest, dass sich hier im 15 Minuten Takt die Busse in Richtung Rio aufmachten, alle ausgebucht und komplette befüllt. Mit etwa 20 Minuten Verspätung ging es endlich los, wir konnten es kaum noch erwarten. Ca. 7 Stunden Busfahrt trennten uns von unserem lang ersehnten Ziel. Da unser Bus dieses Mal höchsten Luxus bot, sauber war und genug Platz für jeden von uns hatte, verflog die Zeit wie im Flug. Mit einem Zwischenstopp an einer Raststätte für das Mittagessen, kamen wir in Rio an.



Bereits beim Aussteigen aus dem Bus erwarteten uns angenehm warme 32 °C und Sonnenschein. Jetzt sollte es von Rio nach Niterio mit dem Bus (Linienbus) gehen, doch das gestaltete sich weit schwieriger als erwartet. Die Busfahrer waren nicht bereit, uns samt Gepäck mitzunehmen, da die Busse bereits jetzt mehr als überfüllt waren. Also probierten wir es mit dem Taxi. Nachdem wir einen Fahrer gefunden hatten, klärten wir ab was die Fahrt kosten solle. Die Aussage war 80 R$ pro Taxi. Das bedeutet für jeden 20 R$ was umgerechnet 8 € entsprach. Als vier Taxen gefunden waren und diese endlich beladen waren, eröffneten und die Taxifahrer, dass Sie jetzt doch mehr haben wollten und zwar 250 R$ pro Taxi. Wir fühlen uns ziemlich veräppelt und haben kurzer Hand wieder alles aus den Taxen ausgeladen. Glücklicherweise erklärte sich eine Art Sprinter bereit, uns samt Gepäck, für 300 R$ zu unserem Ferienhaus zu bringen. Das hieß für einige Mitreisenden stehen und über einander gestapelt zu werden, da die Koffer die Sitzplätze eingenommen hatten.       

 
Eine Stunde Fahrt später sind wir dann endlich an dem Ferienhaus angekommen. Und was uns da erwartete, war ein Schock. Die Aussicht war wunderschön. Das Haus hätte das auch sein können aber leider fehlten Fenster, Toiletten und Duschen funktionierten nicht, die Matratzen waren alles andere als hygienisch und begrüßt wurden wir von Ungeziefer! Für den Abend mussten wir uns erst mal damit abfinden und eine Lösung finden. Also ist ein Teil der Gruppe in den Supermarkt gefahren und hat Bettbezüge, Luftmatratzen, Ungezieferspray und –Stecker, Schlafsäcke, sowie Wasser und Bier geholt. Zurück im Ferienhaus wurde uns mitgeteilt, dass sechs Leute der Gruppe uns verlassen haben und in ein Hotel in Rio geflüchtet sind, sie würden es hier nicht mal eine Nacht hier aushalten. Dann wurden alle Zimmer gegen Ungeziefer präpariert und das gesamte Haus wurde eingeräuchert. Nachdem alles erledigt war, haben wir uns auf zum Pizzaessen gemacht. Nachdem alle gesättigt waren und die letzten Mails gecheckt wurden, ging es zurück in das Ferienhaus. Dort haben wir dann in einer gemütlichen Runde mit allen übriggebliebenen den Abend ausklingen lassen. Wir haben die Aussicht genossen, deutsche Karnevalsmusik gehört, nette Gespräche und Diskussionen geführt und einfach zusammen gesessen. Für mich persönlich einer der schönsten Abende der Reise bisher!

 
Um drei Uhr ging es dann für die ersten ins Bett. Nach und nach folgten dann alle Weiteren, bis auf einen, für den Feststand, die Nachtwache zu halten und nicht zu schlafen ;)
Ein anstrengender aber auch sehr schöner Tag nimmt sein Ende und ich bin gespannt was uns morgen erwartet. Willkommen in Rio!

 
Daniela Erger



15 - Letzter Tag in Belo Horizonte


Freitag, der 08.02.2013
(Daniela Erger)

Heute hieß es wieder um 7:00 Uhr Abfahrt, zumindest dachten wir das. Unser Professor kannte uns besser und so fragte er morgens, ob wir denn auch alle unsere Lebensläufe dabei haben, was natürlich nicht der Fall war! Also hieß es für die, die ihn nicht hatten, diesen jetzt zu schreiben. Aufbrechen würden wir erst, wenn alle einen Lebenslauf abgeben könnten. Bis alle fertig waren, war es 8:00 Uhr. Netterweise klärte uns dann unser Professor noch auf, dass von Anfang an geplant war, erst um 8:00 Uhr aufzubrechen. Allen Beschwerden über diesen Start in Tag zum Trotz, Herr Lippold hatte großen Spaß an seiner Qual! Wir schnappten uns vier Taxen und machten uns auf den Weg zu Magnesita, welche feuerfeste Steine für unterschiedliche Verwendungszwecke herstellen, unter anderem auch für den Hochofen von Gerdau.




Bei Magnesita angekommen, wurden wir sehr herzlich empfangen. Nicht nur, dass uns Kaffee und Gebäck angeboten wurde, nein! Wir wurden auch noch in einer uns wohlbekannten Sprache empfangen, Deutsch! Ein selbständiger Unternehmer, welcher mit Magnesita zusammenarbeitet, hat sich die Mühe gemacht, uns zu begrüßen und später durch das Werk zu führen. Bevor die Führung aber starten konnte, mussten wir erst einmal erneut die Sicherheitskleidung anlegen. Das heißt, es gab für alle Sicherheitsschuhe, einen Sicherheitshelm, einen Sicherheitsbrille und Ohropacks. Nachdem uns dann noch in einer Präsentation das Unternehmen vorgestellt wurde, sowie in einer weiteren Präsentation der derzeitige, sehr charismatische, CEO, konnte der Rundgang beginnen. Wir wurden durch das Werk geführt. Dabei durften wir feststellen, dass der Automatisierungsgrad derzeit noch ausbaufähig ist. Arbeiten, welche in Deutschland in jedem Fall automatisiert werden, werden hier noch fast alle per Hand erledigt, was für uns ein sehr ungewohntes Bild war. Allerdings stellten wir das in Brasilien schon vermehrt fest. Nach dem Rundgang wurden wir noch zum Mittagessen in der firmeneigenen Kantine eingeladen, wo es allen sehr gut schmeckte. Damit war dann unser Firmenbesuch vorbei und es hieß ab jetzt: URLAUB!!!

Der Nachmittag wurde individuell verbracht, bis wir uns gemeinsam wieder um halb acht Abends getroffen haben. Aus dem Essen wurde dann  erst mal nichts, da ein Teil der Gruppe für uns einen Sambakurs arrangiert hatte. Dieser sollte allerdings um halb neun beginnen, also machten wir uns auf den Weg zum Tanzen. Dabei wurden die unterschiedlichen Fähigkeiten des kartenlesen entdeckt, bis wir endlich an der Tanzschule angekommen waren. In der Tanzschule war ein nettes Zusammenkommen der Tanzschüler, welche bei Getränken und Essen zeigten, was sie können bzw. einfach in kleiner Runde nach Lust und Laune tanzten. Und ja, das waren wohl eher fortgeschrittene Tänzer. So machte es Spaß, zu zugucken und selber mit zu tanzen. Anschließend gab es noch einen Crashkurs in Samba, damit wir ab morgen in Rio „mittanzen“ können. Manchen machte es mehr Spaß als Anderen.

Gegen halb elf haben wir uns dann auf in das Studentenviertel von Belo Horizonte gemacht, um dort einen Vorgeschmack auf den Karneval zu erhaschen. Die Menschen feierten, tanzten und lachten auf der Straße in den unterschiedlichsten und farbenfrohen Kostümen, so dass sich einige schon fast wie im Kölner Karneval vorkamen. Ein einfach gelungener und schöner Abend und Abschluss in Belo Horizonte!!!



Daniela Erger

Donnerstag, 7. Februar 2013

14 - Stahlriesen unter sich

Donnerstag, der 7.2.2013
(Tobias Günther)

Am vorletzten Tag des offiziellen Teils unserer Studienreise, begann der Tag abermals viel zu früh. Auf dem Programm stand ein Besuch bei Gerdau in Ouro Branco, der größte Stahlhersteller Brasiliens. Abgeholt wurden wir direkt am Hotel von einem klimatisierten Kleinbus, welcher neben funktionierenden Stoßdämpfern auch noch für jeden einen Sitzplatz bot, wir waren begeistert. Nach etwa zwei Stunden Fahrt über Straßen, welche in Deutschland jedem Polier im Straßenbau die Tränen in die Augen treiben würden, kamen wir am Werk an und wurden mit den zwei strahlendsten  Lächeln der letzten Tage begrüßt. 

Zum Einstieg wurde uns das Tagesprogramm und anschließend das Werk anhand einer kurzen Präsentation vorgestellt. Die Frage bezüglich einer eventuellen Übernahme eines aktuell nur durchschnittlich erfolgreichen, konkurrierenden Unternehmens in Brasilien, wurde abermals mit einem herzlichen Lächeln bedacht. Es gab Kaffee und Kekse, welche anerkennend vernichtet wurden. Anschließend wurden wir in äußerst modischer Kleidung mit Charme, Melone aber ohne Schirm zur ersten Produktionsstätte gebracht. Da das Betriebsgelände so weitläufig ist, fand der Transfer immer mittels Bus statt. Als erstes zeigte man uns den Hochofen, wo aus dem Eisenerz mittels Koks das Roheisen gewonnen wird. Schon hier wurde schnell klar, warum die Sicherheitskleidung trotz der hohen Außentemperaturen nötig war.  Anschließend ging es über den Gießofen hin zur Stahlproduktion, wo uns fertiger Langstahl erwartete. Anschließend zeigte man uns noch die Produktion von Draht in verschiedenen Dicken, womit der Rundgang sein Ende fand. Nach einer interessanten Besichtigung, wurden wir noch zu einem leckeren Mittagessen eingeladen.  Am Tisch der deutschen tauschten wir uns noch mit anderen Mitarbeitern aus, bevor das Gruppenfoto das Ende des Firmenbesuchs einläutete.
 




Auf dem Rückweg durfte Harun dann noch zeigen, dass er alles andere als ein Schwupti ist. Mit Kopf, Muskeln, dummen Kommentaren und der Physik, befreite er den Bus von einem Stein, welcher sich zwischen den Doppelreifen verfangen hatte. Endlich im Hotel angekommen, alle waren erschöpft, legten sich einige erst mal hin. Auch Onkel Hotte horchte mal, was ihm die Matratze zu sagen hatte, allerdings erst nachdem er am Hustensaft nippte. Dies führte dazu, dass er auch erst gegen 19 Uhr wieder wach wurde, womit der Tag schon fast zu Ende war. Ein Teil der Gruppe machte sich am Abend noch auf in ein bei den Einwohnern wohl beliebtes Restaurant. Dort angekommen, verflog für manche der erste gute Eindruck sehr schnell, als sie feststellten, dass schon die Hälfte der auf der Karte befindlichen Getränke gar nicht verfügbar war. Als das bestellte Essen dann auch noch teilweise ausblieb, weil die nur unterdurchschnittlich begabte Bedienung scheinbar völlig überfordert war, traten einzelne verfrüht und mächtig genervt den Rückweg ins Hotel an. Wie sich später rausstellen sollte, fehlte es wohl vereinzelt auch noch an Begabung in Sachen Grundrechenarten. Alles in allem ein gelungener Tag, für manche ein weniger gelungener Abend.

Tobias Günther

Mittwoch, 6. Februar 2013

13 - Ein Tag in Ouro Preto

Mittwoch, der 6.2.2013
(von Timo Kübel)


Unser letzter freier Tag in Belo Horizonte begann ungewohnt früh im Vergleich zu den letzten Tagen. Bereits um 6:30Uhr klingelte der Wecker und um 7:30Uhr machten wir uns alle nach einer Dusche und einem reichhaltigem Frühstück, jedenfalls das, was Brasilianer unter einem reichhaltigen Frühstück verstehen, auf den Weg zum Busbahnhof. Alle? Nein! Leider ist der Krankheitsstand wieder bedenklich angestiegen und ein weiteres Opfer der brasilianischen Killerviren musste ambulant behandelt werden. Diesem Umstand geschuldet zog die Gruppe ohne Herrn Lippold und eine Kommilitonin los, während diese sich auf den Weg zum Krankenhaus machten.
Am Busbahnhof angekommen, fand unsere führerlose Gruppe nach kurzer Verwirrung den richtigen „Bussteig“ und die 2 stündige Reise konnte los gehen. Schon auf dem Weg nach Ouro Prêto verschlechterte sich das Wetter merklich. Kaum angekommen fing es auch schon an zu regnen, was nicht ungewöhnlich ist, da Ouro Prêto auf über 1.000m Höhe liegt und die Wolken oft von den umliegenden Bergen eingeschlossen werden.

Kleiner Geschichtsexkurs:
Ouro Prêto selbst ist eine der schönsten Kolonialstädte, die Brasilien zu bieten hat. Aufgrund dessen wurde sie auch 1980 das erste Weltkulturerbe Brasiliens. Der Name Ouro Prêto kommt aus dem portugiesischen und bedeutet soviel wie schwarzes Gold. Dieser Name weist auf die Vergangenheit der Stadt als Goldgräber-Metropole hin. Und auch heute wird noch in der Nähe Gold abgebaut. Die früheren glorreichen Zeiten der Stadt sind der Grund für den ebenfalls früheren Reichtum von Ouro Prêto. Die barocken Bauwerke, unter anderem die 23 Kirchen im nahen Umkreis des Zentrums, rühren ebenfalls aus dieser Zeit.

Trotz des mäßigen Wetters begannen wir die Stadt zu erkunden.  Kaum zweihundert Meter vom Busbahnhof entfernt, sahen wir das die Stadt nicht nur von Bergen umgeben ist, sondern auch aus Bergen und Hügeln besteht. Auf groben Kopfsteinpflaster ging es nun auf und ab zur unserem ersten Stopp dem Café „Chocolates Ouro Prêto“.  In diesem gönnten wir uns als zweites Frühstück mehrere Kaffeevariationen, Fruchtsäfte und verschiedene kleinere Gebäckköstlichkeiten. Frisch gestärkt schlenderten wir nun durch die kleinen Gassen der Kolonialstadt, durchstöberten etliche Souvenirshops und bewunderten die kunstvoll verzierten Bauwerke. Auf dem Markplatz des Zentrums ließen wir uns nieder und erfreuten uns an dem bunten Treiben auf den Straßen sowie den Vorbereitungen auf die kommenden Karnevalstage, es wurden Balustraden verziert und mehrere Bühnen und Tribünen aufgebaut. Danach ging es auf einen Markt für Kunsthandwerk auf dem verschiedene Händler ihre handgefertigten Waren anpriesen. Da das ganze Auf und Nieder stark an unseren Kräften zerrte, ließen wir uns nun zum Mittagessen im Restaurant „Café & Cia“ nieder.  Es gab typisch brasilianisch „por kilo“, was bedeutet, dass man sich an einem, in diesem Fall tatsächlich, sehr reichhaltigen Buffet zusammenstellt, was einem beliebt und dieses pro Gramm berechnet wird. Im Rahmen dieses köstlichen Mittagessens stießen dann auch wieder Herr Lippold und die glücklicherweise etwas genesene Kommilitonin zu unserer Gruppe und konnten mit uns sowohl das Essen wie auch die herrliche Aussicht der Dachterrasse auf Ouro Prêto genießen, da sich das Wetter deutlich verbessert hatte.

Danach machten sich die abenteuerlustige Gruppe auf zu einer alten Goldmine, die vor den Toren Ouro Prêtos liegt. Standesgemäß wurden wir in einer sehr alten Kabelbahn, die garantiert noch nie dem TÜV Rheinland vorgestellt worden ist, in den Stollen transportiert. Im Stollen befand sich unter anderem ein 2km breiter See mit kristallklarem Wasser, in dem man sogar hätte schwimmen gehen können. Im Anschluß machten wir uns im Stollen selber auf Entdeckungsreise und der ein oder andere fand noch ein Nugget Quarz oder Eisen. Gold konnten wir leider keines entdecken, auch wenn uns die Methoden der Goldsuche eindrucksvoll vermittelt worden sind.

Da sich der Nachmittag dem Ende neigte, machten wir uns wieder auf den Weg zum Busbahnhof, um unsere zweistündige Heimreise zu bestreiten.

Am Hotel angekommen reichten unsere Kräfte gerade noch so, um ein Stück Pizza und ein bis zwei Zwischenbiere an der Snackbar der nächsten Ecke einzunehmen, bevor es dann für alle früh zu Bett ging, da der Wecker am nächsten morgen wieder früh klingeln sollte.

(Timo Kübel)








12 - Erster Tag in Belo Horizonte

Dienstag, der 5.2.2013
(von Roberto Oddo)

Belo Horizonte

Liebes Tagebuch, die gestrige Nacht im Hotel Sao Bento habe ich tief und fest geschlafen. Das lag daran, dass wir Premium Zimmer bekommen haben (Klima, Kühlschrank, Telefon, Fön, Seife, LED-TV etc.) Obwohl wir ausschlafen durften (purer Luxus), hatte ich meinen 7:00 Uhr steh-auf-Rhythmus. Das Frühstück im 2. Stockwerk war eine willkommende Abwechslung -
Milchbrötchen, I Love it!

Nach dem Frühstück sind Herr Lippold, Muzzi und meine Wenigkeit erstmal Geld wechseln gegangen, die nächste Wechselstube befand sich in der Shoppingmall. Der Mitarbeiter der Wechselstube sah nicht gerade kompetent aus, dies haben wir dann auch direkt zu spüren bekommen. Zum Glück sas er hinter einer Panzerscheibe, es wurde jeder Schein sorgfältig und penibel überprüft ( denn die brasilianische  DIN4711 besagt: keine Falten, Risse und Eselsohren auf europäischen Scheinen). Als er uns am Ende dann noch den Wechselkurs von 2.55 Reais genannt hat, hat Herr Lippold verständlicherweise kurzerhand alles abgebrochen. In der Hoffnung, dass wir einen besseren Kurs bekommen, sind wir weiter zur Banka do Brasil gezogen. Diese besaß zwar ein Cambio-Schalter (mit einem unglaublichen Wechselkurs von 2,78 Reais), jedoch durfte dieser nur von Einheimischen genutzt werden. Letztendlich sind wir, wie auch vom Reiseführer empfohlen, in einem Reisebüro gelandet und haben dort für einen Wechselkurs von 2,67 Reais unser Geld gewechselt.

Mit Taschen voller Geld ging es dann zum Busbahnhof, wir brauchten Tickets für die Busfahrt nach Oro preto und Rio de Janeiro. Auch das erwies sich als Abenteuer. Ich fasse mich kurz, da ich sonst einen Roman schreiben würde: Ab zum Ticketschalter und dann fing der Spaß erst richtig an: Kommunikationsprobleme vom Feinsten (16 Personen hin und nur 8 zurück, öhhhh?!?; Nein ich  möchte auch keinen Bus kaufen; Kreditkartenzahlung nicht möglich; Wie oft soll ich noch zahlen?; Der neuste EPSON Nadeldrucker gab seinen Geist auf; etc... Nachdem wir zwei Stunden im Busbahnhof verbracht haben, konnten wir endlich Happy End sagen:-)

Nachmittags ging's dann in die Stadt.
Muzzi traf die Liebe seines Lebens, sie stand am Eingang des Parque Municipal. Für Muzzi war es Liebe auf den ersten Blick......Muzzi`s gedanken sahen wie folgt aus:
I saw an angel.....My love is pure....you`re beautiful.....you`re beautiful....its true.
    
Ein Ziel was wir vor Augen hatten, ist das berühmte Café von Frau Bondan, ein schweizerdeutsches Caféhaus, wo wir  herzlich empfangen wurden und gratis Kekse und Schokolade probieren durften. Wenn man dieses Café betritt, verfällt man in Nostalgie, weil hier alles in feinster Handarbeit gefertigt wird und die Einrichtung einfach aber trotzdem chick ist. Nach etlichen Fotos saßen wir am Tisch und tranken den beste Kaffee der Stadt, dazu gabs natürlich hausgemachte, sehr leckere Kekse.
Zitat Muzzi: "Das Café hätte auch in Köln-Ehrenfeld sein können." 



Roberto Oddo