Donnerstag, 7. März 2013

18 - Ein Wort zum Schluß

Freitag, der 1. März 2013
(von Horst-G. Lippold)


bei Bayer in Sao Paulo ...


... und bei den Wasserfällen bei Foz do Iguacu

Mittlerweile ist unsere Studienfahrt vorbei und nach fünf Wochen Brasilien bin auch ich als Letzter zurückgekehrt in´s heimatliche Köln.

Unsere Reise, das war Sao Paulo und Itajuba und Foz do Iguacu und Belo Horizonte und Ouro Preto und der Karneval in Rio de Janeiro und Unmengen von Brahma, Antarctica, Original, Bohemia und Caipirinha.

Es waren Harun Baykal und Daniela Erger, Julia Gentsch und Jan Grelck, Muzaffer Gül und Tobias Günther, Sandra Hanses und Ines Jahrmarcht, Timo Kübel und Thomas Meyer, Roberto Oddo und Christian Pfefferkorn, Simone Stahr und Dominik Waldmann, David Weisheit und Horst-G. Lippold.

Es waren lange Flüge und sehr lange Busfahrten sowie zahllose Taxifahrten zu den besuchten Firmen und in unsere Hotels. Es waren spannende Firmenbesuche und aufregende Tage, tolle Abende und regelmäßig zu kurze Nächte. Während es zuhause in Deutschland tiefer Winter und eiskalt war, haben wir im brasilianischen Hochsommer bei z.T. 38 °C geschwitzt. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und was bleibt, sind Unmengen von Photos und Filmen und unsere Erinnerungen.

Brasilien war in mancher Hinsicht ganz anders als erwartet und hat uns immer wieder überrascht. Wir hatten beispielsweise immer das Gefühl, uns frei und sicher bewegen zu können und die Menschen sind uns stets offen, hilfsbereit und freundlich begegnet. Da allerdings die wenigsten Brasilianer englisch sprechen und es offenbar auch trotz nahender WM und Olympiade nicht lernen wollen, war die Kommunikation manchmal schwierig.

Selbst ich mit meinen bescheidenen Portugiesisch-Kenntnissen bin oft an der scheinbar falschen Aussprache gescheitert, zumal die "korrekte" Aussprache auch noch regional unterschiedlich ist. Es ist reine Realsatire und extrem frustrierend, wenn ich beispielsweise versuche, Brahma (ein brasil. Bier) zu bestellen und es auf jede erdenkliche Art betone und ausspreche, um dann erst ein Wasser zu bekommen und nachdem ich auf eine Flasche Brahma gezeigt habe, diese dann mit den Worten "ah: Braaahma" erhalte. Das lässt für die WM und die Olympiade interessante Begegnungen erwarten und ich bezweifle, dass die dann eintreffenden ausländischen Touristen vorher brasilianisches Portugiesisch gelernt haben werden. Mit der bloßen Kommunikation karnevalstypisch überhöhter Preise seitens der brasilianischen Gastgeber wird es wohl nicht getan sein.

Ebenfalls erstaunt hat uns das hohe und z.T. mit Deutschland vergleichbare Preisniveau in Brasilien. Auch wenn uns bei den Firmenbesuchen mehrfach bestätigt wurde, dass Ingenieure teilweise erheblich mehr verdienen können als in Deutschland, ist doch zu bedenken, dass die wenigsten Brasilianer Ingenieure sind und mit z.T. eher niedrigen Einkommen leben müssen. Wir haben uns deshalb immer wieder gefragt, wie die Mehrheit der Menschen ihren Lebensunterhalt bestreiten kann.

Am meisten überrascht hat mich persönlich Sao Paulo, weil ich gerade hier in puncto Sicherheit vorher die größten Bedenken hatte. Tatsächlich ist Sao Paulo eine sehr saubere, sichere und gut organisierte Stadt, die mir bei unserem kurzen Aufenthalt gut gefiel. Am besten hat mir allerdings unsere zweite Station, die eher beschauliche Stadt Itajuba mit ihren superfreundlichen Menschen, ihren schönen Strassen und Plätzen und ihrer tollen Umgebung gefallen.

Ansonsten hat den meisten Teilnehmern Foz do Iguacu mit seinen angenehmen Temperaturen und den nahegelegenen fantastischen Wasserfällen am besten gefallen, zumal wir dort eine ausgesprochen schöne Unterkunft hatten. Auch die Tage in Belo Horizonte waren schön, obwohl sich die Reize dieser Industriestadt erst auf den zweiten Blick erschließen. Das absolute Kontrastprogramm zu den üblicherweise quirligen brasilianischen Städten bildete dann die beschauliche Barockstadt Ouro Preto, die wir leider nur einen Tag besuchen konnten.

Und das faszinierende Rio de Janeiro ist nicht nur am Karneval eine Nummer für sich: Zuckerhut und Christo Redentor, Ipanema, Copa Cabana und die dazugehörigen Strände, die Kunst-, Architektur- und Samba-Bar-Szene in Santa Teresa und Lapa und und und...  In den Samba-Bars in Lapa erkennt man sehr schnell, dass die Brasilianer keineswegs auf den Karneval angewiesen sind, um ausgelassen zu sein und zu tanzen.

Ein Taxifahrer hatte mir erklärt, dass bis zur Olympiade das heruntergekommene Hafen- und Zentrumsviertel restauriert und revitalisiert wird, indem z.B. die Hochstrasse abgerissen und verlegt und alle alten Gebäude wie z.B. die alten Hafenmagazine restauriert und umgenutzt werden. Die ersten Ansätze zu diesem städtebaulichen Mammutprojekt kann man an vielen Stellen erkennen und ich denke, dass das alte Zentrum in wenigen Jahren richtig schön sein und einen Besuch lohnen wird.

Zu guter Letzt möchte ich auch meiner Dankbarkeit Ausdruck verleihen. Ich danke den Verantwortlichen in den von uns besuchten Unternehmen für Ihre Gastfreundschaft und dafür, dass sie sich die Zeit für uns genommen und uns so bereitwillig und offen alles gezeigt und erklärt haben. Ich bin auch froh und dankbar, dass alle Teilnehmer wieder gesund und wohlbehalten zuhause sind  und ich danke allen Beteiligten für Ihr Vertrauen bei der Planung und Durchführung der Reise, auch wenn nicht immer alles wie geplant geklappt hatte.

An diesem Blog haben übrigens alle Teilnehmer mitgewirkt und nicht nur den Daheimgebliebenen Lebenszeichen geschickt, sondern in Wort und Bild eine gemeinsame Erinnerung geschaffen.

Tja, unsere Reise nach Brasilien war schön, spannend und aufregend und alles in allem: tudo bem. Aber am schönsten fand ich am Ende das Heimkommen und ich musste an das bezaubernde Kinderbuch von Janosch denken: "Oh wie schön ist Panama".

In dem Sinne verbleibe ich für diese Reise letztmals wie in der Truman-Show

and if I don´t see You:
good afternoon, good evening and good night,

Horst-G. Lippold






davon gibt´s in Brasilien viele


Breakfast ...

... und Lunch







... und Mahle ...

zu den Wasserfällen auf der brasilianischen Seite








Wasserkraftwerk mit 14.000 MW

zu den Wasserfällen auf der argentinischen Seite







fast wie zuhause
Einstieg zur 26std. Horrorfahrt



Schweizer Cafe in Belo Horizonte




Goldmine bei Ouro Preto
bei Gerdau Stahl



Deutsche und ...
...  brasilianische Karnevalisten



brasilianischer Geschäftsmann ?



... und Prost